Schule der Römer – Schule der Kelten

Bildung für die Integration

In antiken Zeiten erlernte die Großzahl der Kinder die Handwerkskünste, Hausarbeit, die Viehzucht und den Ackerbau. Römische Knaben konnten bei körperlicher Eignung schon früh eine Laufbahn im Militär beginnen. Dort wurde die Oberschicht – bei den Kelten wie meist auch bei den Römern – für die höheren Posten ausgebildet (Offiziere). Eine Schule, wie wir sie heute kennen, gab es noch nicht. Reichere Römer konnten sich griechische Hauslehrer leisten. Das Kennenlernen der gemeinsamen Kultur durch Bildung stärkte den Zusammenhalt. So war den Römern in den eroberten Gebieten die Vermittlung ihrer Kultur und der römischen Gesetze wichtig. Gehorsam, Bildung, „Brot und Spiele“ sollten die Integration der unterschiedlichen Völker ins römische Weltreich ermöglichen.

Kindertext

„Als keltisches Mädchen habe ich auch Unterricht. Bei Gannicus, meinem Opa mütterlicherseits. Er ist Druide. Das ist eine Art keltischer Priester. Und das soll ich auch mal werden: Priesterin. Meine Brüder hingegen haben einen Hauslehrer, der von den Römern geschickt wurde. Er unterrichtet die Jungs in Latein, Mathematik, Philosophie und anderen komischen Sachen. Was sagst du zu unserem römischen Lehrer, Bitto?“

Der alte, gekrümmte Mann neben Matugenta antwortet mit schwacher Stimme: „Der ist kein Römer, sondern Grieche! Und brauchen wir Kelten einen Griechen? Ich lehre den Kindern lieber die berühmten keltischen Lob- und Spottlieder.“ Bitto ist der Barde Argentums und Matugentas Urgroßvater. Er ist überall geschätzt, weil er weißes Haar hat. Und weißes Haar ist heilig, weil es so selten ist.

Rätselfrage:

Warum glaubst du, ist weißes Haar bei den Kelten heilig? Weißt du die richtige Antwort?

Antwort:

Ein Mann und eine Frau, die das Alter von 60 Jahren erreichten, galten in der Zeit der Kelten bereits als sehr betagt. Weißes Haar war also in den keltischen Stämmen selten zu finden, weil die Menschen damals gar nicht so alt wurden, um weißes Haar zu bekommen.

Rundweg